Als ich das zweite Brückenjokermodul beim Workshop „Fahrzeuge altern“ meinen Clubkollegen zeigte wurde, ich mit Fragen „gelöchert“: „Wie hast du das gemacht?“ Ich möchte hier den LKW-Zug, in den ich die meiste Arbeit investiert habe, genauer vorstellen.
Dass Lichteffekte den Betrachter einer Modellbahnszene anlocken und besonders interessieren ist kein Erkenntnis, dass mir erst jetzt bewusst geworden ist. Auf einem der ersten Clubmodule steht ein einsames kleines Kirchlein. Nur eine Glühlampe im Inneren erleuchtet die Fenster und schon kann man beobachten, dass dort näher hingeguckt wird. Jetzt baue ich Inneneinrichtungen in die Häuschen, die ich beleuchte und öffne die Fenster, wie zum Beispiel auf dem Fabriksmodul beim Betriebsbahnhof Neustadt. Manche Menschen suchen gelegentlich neue Herausforderungen und wenn dann noch eine Inspiration kommt, schreitet man zum nächsten Projekt.
Wie bereits im Bericht über den Bau des Jokermoduls enthalten, habe ich zunächst auch hier den LKW zerlegt und Versuche mit SMD-LED´s gemacht. Dieses Modell hatte keine durchsichtigen Kunststoffeinsätze, welche die Scheinwerfer imitieren. Aufgrund der Größe der Frontscheinwerfer wurden hier normale gelbe Rechteckleuchtdioden eingebaut. Unter dem Führerhaus, unter dem nicht vorhandenen Motorblock, ist genug Platz und laut Insiderinformation hatten die Franzosen (es handelt sich um einen Renault) früher alle ein gelbes Licht. Es folgte der Einbau der Blinkleuchten. Beim Modell sind sie seitlich abstehend als Kunststoffteil ausgeführt, diese Imitation habe ich entfernt und orange SMD-LED´s angebracht.
Ich arbeitete mich hoch zu den Begrenzungsleuchten am Dach des Fahrerhauses. Hier kamen die kleinsten weißen SMD-LED´s zur Anwendung. Das Führerhaus war bereits zerlegt und so nutzte ich die Gelegenheit, dieses etwas auf zu bessern: Etwas Farbe veränderte die eintönige Inneneinrichtung und mit einem kleinen Stück Serviette verkleidete ich die Schlafkoje. Es nahmen noch der Fahrer und eine Reisebegleitung Platz und das Fahrerhaus konnte wieder zusammengebaut werden. Alle Vorwiderstände für die bis jetzt beschriebenen LED´s befinden sich im Motorraum.
Als nächsten Schritt widmete ich mich der Rückseite des Zugfahrzeuges. Hier sind die Leuchten in einem Querträger untergebracht. Ich habe die Imitationen wieder herausgeschnitten und quadratische rote SMD-LED´s und eine orange als Blinker eingearbeitet. Der `i-Punkt´ der rückseitigen Partie ist die Kennzeichenbeleuchtung. Es folgten an der Seitenwand unter der Ladefläche links und rechts je zwei gelbe Kleinst-SMD-LED´s. Die Widerstände für diese LED´s sind zwischen den Längsträgern unter der Ladefläche versteckt, ebenso alle Drähte. Entlang der Innenseite der beiden Vorderräder erfolgt die Stromversorgung aus dem Untergrund.
Der Anhänger konnte etwas schneller fertig gestellt werden; hier konnte ich die bereits gewonnenen Erfahrungen anwenden und wiederholte eigentlich nur die vorigen Arbeitsschritte. Als Abschluss kamen noch die Bremsleitungen zwischen Zugfahrzeug und Anhänger, französische Kennzeichen wurden aufgeklebt und es folgte das obligatorische Verschmutzungszeremoniell. Wer noch mal nachzählen will: 21 SMD-LED´s machen den LKW-Zug zum Hauptstromverbraucher auf dem Brückenmodul.
Noch ein paar Worte zum Audi der den LKW mit seiner „Lichthupe“ anblinkt. Das wechseln zwischen Auf- und Abblendlicht wird durch Verwendung einer superhellen SMD-LED ermöglicht. Diese Bauteile leuchten in Verbindung mit einem für LED´s üblichen Vorwiderstand von 1 kOhm sehr hell (wie der Name schon sagt: superhell), wenn man einen 10 kOhm Widerstand in Serie zusätzlich schaltet leuchten sie wie normale SMD-LED´s. Das „Anblinken“ wird elektronisch gesteuert und soll vorerst noch ein kleines Geheimnis bleiben - nur so viel sei verraten: Es ist kein handelsüblicher Bausatz für ein Einsatzfahrzeug.
© Peter Rauch |
zuletzt geändert am 27. Februar 2009 |